Katarakt

Der Graue Star ist die Trübung der Augenlinse, ein sehr langsames Phänomen, das im Laufe des Lebens auftritt. Aus biologischer Sicht wissen wir, dass der Graue Star durch die Aktivierung eines Enzyms, der Kynureninamino-Transferase, entsteht. Dieses Enzym, das bei Männern im Alter von 20 bis 23 Jahren induziert wird, oxidiert die Linse und führt zu einer zunehmenden Beugung des Lichts, die eine Blendung verursacht. Einige Folgen dieser Beugung sind uns allen wohlbekannt, wie z. B. die Schwierigkeiten beim nächtlichen Fahren im Regen ab einem Alter von etwa 35 Jahren und die Blendung.

Moderne medizinische Behandlung des Grauen Stars

Die natürliche Geschwindigkeit, mit der sich der Graue Star entwickelt, kann durch den Gebrauch bestimmter Giftstoffe wie Tabak oder den Missbrauch anderer Produkte wie Alkohol beschleunigt werden. Er kann auch bei bestimmten Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder bei starker Mangelernährung schneller fortschreiten. Obwohl eine gesunde Ernährung, der vernünftige Gebrauch von Antioxidantien und ein guter Schutz vor ultravioletten Strahlen wahrscheinlich die Geschwindigkeit verlangsamen, mit der der Graue Star fortschreitet, fehlen unabhängige wissenschaftliche Arbeiten, um dies zu bestätigen.

Gegenwärtig gibt es keine medizinische Behandlung des Grauen Stars.

Chirurgische Behandlung des Grauen Stars

Wenn der Patient durch den Grauen Star ausreichend beeinträchtigt ist, besteht die Behandlung darin, die getrübte natürliche Linse durch eine künstliche Linse (intraokulares Implantat) aus einem synthetischen Material zu ersetzen. Dieser sehr heikle und anspruchsvolle chirurgische Eingriff muss im Operationssaal unter sterilen Bedingungen und mithilfe eines Mikroskops durchgeführt werden. Die Operation wird ambulant unter topischer Anästhesie, d. h. ohne Spritze, durchgeführt, ist normalerweise schmerzfrei und der Patient bleibt während des gesamten Eingriffs wach. Der Patient verlässt das Operationszentrum innerhalb einer Stunde nach der Operation und kehrt zur Kontrolle in die Arztpraxis zurück.

Intraokulare Implantate

Die Kataraktchirurgie hat eine sehr wichtige technische Entwicklung durchgemacht, und das Gleiche gilt für die Herstellung von Intraokularimplantaten. Seit den 1970er Jahren haben sich die Techniken weiterentwickelt und Eingriffe dieser Art gelten als sicher und wirksam. Die meisten Implantate enthalten einen Filter, der einen Großteil der für das Auge schädlichen ultravioletten Sonnenstrahlen blockiert. Sie werden durch den kleinen, 2 mm großen Einschnitt in das Auge injiziert und entfalten sich im Auge. Diese Implantate bleiben ein Leben lang im Auge und müssen nicht ausgetauscht werden. Ziel ist es, dem Patienten eine bessere Sehqualität und eine größtmögliche Unabhängigkeit von der Brille zu verschaffen. Mit diesen Implantaten können Sehschwächen wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus korrigiert werden. Die für jeden Patienten am besten geeignete Linse wird nach einer gründlichen Untersuchung ausgewählt, bei der die genaue Krümmung der Hornhaut und die Länge des Auges gemessen werden. Diese Untersuchung ist von entscheidender Bedeutung für die Bestimmung der Stärke des intraokularen Implantats.

Unser Zentrum für Augenheilkunde bietet Ihnen die Möglichkeit, von speziellen Implantaten zu profitieren, um Ihre Sehkraft deutlich zu verbessern. Hier sind die verschiedenen Arten von intraokularen Implantaten:

  • Asphärisches monofokales Implantat

Durch die Wahl der richtigen Implantatstärke entsprechend der Berechnung ist es möglich, eine bereits bestehende Myopie oder Hyperopie zu korrigieren. Aufgrund seiner optischen Eigenschaften bietet dieses traditionelle Implantat eine hervorragende Sehqualität und verbessert den Kontrast. Je nach Wahl des Patienten ist es möglich, das Sehen in der Ferne oder in der Nähe zu optimieren oder sich für die "Monovision" zu entscheiden. Letztere besteht in der Kombination von klarem Sehen in der Ferne auf dem dominanten Auge und klarem Sehen in der Leseentfernung auf dem anderen Auge. Auf diese Weise arbeiten beide Augen zusammen und sind bei den meisten täglichen Aktivitäten unabhängig von einer Brille. Bevor man sich für diese Option entscheidet, wird ein spezieller Test durchgeführt, eventuell mit Kontaktlinsen, um sicherzustellen, dass das visuelle System diesen Unterschied in der Schärfe akzeptieren kann und dass der Patient sich wohlfühlt.

  • Torisches monofokales Implantat

Das torische Implantat ermöglicht es, den von der Hornhaut erzeugten Astigmatismus zu korrigieren und zu verringern. Sie erfordert jedoch eine strenge Positionierung im Auge. Dieses Implantat korrigiert also die Kurz- oder Weitsichtigkeit des Patienten und auch seinen Astigmatismus. Nach der Operation ist es daher möglich, in der Ferne oder in der Nähe ohne Brille optimal zu sehen (je nach Wunsch des Patienten). Die Option der Monovision ist auch mit torischen Implantaten möglich.

  • EDOF-Implantat

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen monofokalen Intraokularlinse ermöglicht das EDOF-Implantat eine erweiterte Schärfentiefe: Das bedeutet klares Sehen in der Ferne und im Nahbereich ohne Brille, was bei einem monofokalen Implantat nicht der Fall ist. Für das Sehen in der Nähe wird jedoch eine Korrektur erforderlich sein. Darüber hinaus ist diese Implantatgeometrie auch für astigmatische Augen (torische EDOF) erhältlich, um alle Arten von Sehfehlern zu korrigieren.

  • Multifokales/trifokales Implantat

Diese Implantate sollen die Abhängigkeit von Brillen beim Sehen in der Ferne, im Zwischenbereich und in der Nähe verringern. Die Technologie dieser Implantate ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, aber alle stimmen darin überein, dass das Implantat mehrere Brennweiten (Weit, Zwischen, Nah) hat, um in allen Entfernungen ein scharfes Bild zu liefern. Sie können Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus und Presbyopie korrigieren. Bei ca. 20% der Patienten kann es jedoch zu Beeinträchtigungen des Sehvermögens kommen, wie z. B. Blendung, Lichthöfe und eine verminderte Kontrastwahrnehmung.

Die verschiedenen oben genannten Implantate werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Ein Teil der Kosten wird daher vom Patienten selbst getragen