Glaukom

Das Glaukom, die weltweit häufigste Ursache für irreversible Erblindung, ist eine unheilbare chronische Erkrankung, bei der der Sehnerv geschädigt wird. Es entsteht, wenn sich zwischen Hornhaut und Iris zu viel Flüssigkeit befindet und der Druck zu hoch ist, sodass der Sehnerv gequetscht wird.

Symptome: Das Glaukom kann im Frühstadium unbemerkt bleiben, da es weder Schmerzen noch Sehstörungen verursacht. Daher ist es wichtig, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Ohne Behandlung führt das Glaukom zur vollständigen und irreversiblen Erblindung.

Wenn die Krankheit fortschreitet - wobei zu beachten ist, dass sie nur eines der beiden Augen betreffen kann - wird zunächst das periphere und dann das zentrale Sehen beeinträchtigt und es können folgende Symptome auftreten: sehr starke Schmerzen im Auge, Wahrnehmung eines farbigen Halos um Lichtquellen, Sehschwäche oder plötzlich verschwommenes Sehen, gerötete Augen, Pupillenerweiterung, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen.

Risikofaktoren: Glaukom in der Familienanamnese, starke Kurzsichtigkeit, intraokulare Entzündungen, intraokulare Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Langzeitbehandlung mit Kortison.

Diagnose: Eine frühzeitige Diagnose durch eine gründliche Untersuchung kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und Blindheit verhindern.

Unser Team von Augenärzten ist darauf geschult, Glaukomfälle so schnell wie möglich zu diagnostizieren. Angeführt von Dr. Eamon Sharkawi - spezialisiert auf Glaukom- und Vordersegmentchirurgie - hat er zahlreiche innovative Operationstechniken im Bereich des Glaukoms entwickelt und wird Ihnen daher die für Ihre Erkrankung am besten geeignete Behandlung vorschlagen können.

Medizinische Behandlung des Glaukoms

Täglich werden verschiedene Medikamente gegen Glaukom (Augentropfen) in das Auge geträufelt. Es ist wichtig, sie täglich zu benutzen, um einen stabilen niedrigen Druck aufrechtzuerhalten und ein Fortschreiten des Glaukoms zu vermeiden.

Diese Tropfen werden vom Arzt verschrieben, die Therapie wird individuell gestaltet und an das jeweilige Krankheitsstadium und die Verträglichkeit des Patienten angepasst. Mehr als 30 verschiedene Augentropfen oder Kombinationen von Behandlungen stehen zur Verfügung. Diese Medikamente wirken über verschiedene Mechanismen, indem sie entweder die Produktion von Kammerwasser im Auge verringern oder den Abfluss durch das Trabekel oder die uveosklerale Bahn erhöhen und so den Augeninnendruck senken.

Laserbehandlung des Glaukoms
  •  SLT, Selektive Laser-Trabekuloplastik

Dabei handelt es sich um eine Laserbehandlung mit niedriger Energie, die das Abflusssystem des Auges, das Trabekelwerk, stimulieren soll. Sie ist risikoarm, kann während der Sprechstunde durchgeführt werden, ist schmerzlos und führt häufig zu einer Senkung des Augeninnendrucks oder sogar zum Absetzen von Medikamenten.

Wie funktioniert der SLT?

Der Laser stimuliert einen natürlichen Heilungsprozess im Körper. Kurze, niederenergetische Pulse zielen auf das Melanin oder Pigment in bestimmten Zellen des Auges. Daraufhin baut der Heilungsmechanismus diese Zellen wieder auf. Dieser Prozess der Zellregeneration erhöht die Drainage und trägt zur Senkung des Augeninnendrucks bei.

Ist die LTS schmerzhaft?

Nein, die SLT ist nicht schmerzhaft und es sind keine Nebenwirkungen zu befürchten.

Was geschieht während des Verfahrens?

Die SLT-Behandlung dauert nur wenige Minuten. Vor der Behandlung gibt Ihnen Ihr Augenarzt Tropfen, um Ihr Auge vorzubereiten, und eine leichte Betäubung. Die Behandlung kann dann durch eine Spaltlampe, ein speziell angepasstes Mikroskop, begonnen werden.

Wer kann von einer LTS profitieren?

Wenn Sie in eine der folgenden Kategorien fallen, sind Sie ein guter Kandidat für eine LTS:

 - wenn Sie ein Offenwinkelglaukom, ein Pseudoexfoliationsglaukom oder ein Pigmentglaukom haben (wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie Ihren Augenarzt)

 - wenn Sie die Glaukommedikamente nicht vertragen oder Schwierigkeiten haben, sie wie vorgeschrieben einzunehmen.

 - wenn Sie eine therapeutische Anti-Glaukom-Behandlung begonnen haben und diese mit einer SLT kombinieren möchten.

 - wenn es für Sie aus finanziellen, verkehrstechnischen oder anderen Gründen schwierig ist, eine regelmäßige Nachbehandlung zu gewährleisten.

  • Periphere Iridotomie mit YAG-Laser

Dieser Laser wird verwendet, um eine Mikroperforation der Iris zu erzeugen. Dadurch wird der iridokorneale Winkel bei Patienten mit Engwinkel- oder Schließwinkelglaukom erweitert. Dies kann das Risiko eines zukünftigen Glaukoms verringern und akute Glaukomanfälle verhindern.

  • Periphere Iridoplastik mit ARGON-Laser

Diese Technik wird angewendet, wenn die Winkel trotz einer peripheren Iridotomie eng bleiben. Es trägt dazu bei, die Größe der peripheren Iris zu verringern, indem es sie vom Trabekel entfernt und den Kontakt mit dem Trabekel verhindert, da dies die Hauptursache für Trabekelschäden ist.

Chirurgische Behandlungen

Trabekelgang

Das Trabekel ist der Hauptabflussweg im Auge. Es handelt sich um einen 360 Grad "natürlichen oder physiologischen" Kanal, der die Iris-Spitzen umgibt. Chirurgische Behandlungen bestehen darin, die reduzierte Kapazität der Drainagefunktion zu erhöhen. Je nach den spezifischen Bedürfnissen des Patienten können wir entweder die Implantation eines Stents in einen Teil des Trabekels (iStent), eine Erweiterung des gesamten Kanals (Kanaloplastik ab interno), eine chirurgische Öffnung der Kanalinnenwand bei fortgeschrittener Erkrankung (GATT) oder eine Kombination dieser mikroinvasiven Verfahren in Betracht ziehen. Diese neuen Operationen werden unter dem Akronym MIGS für "Microinvasive Glaucoma Surgery Techniques" zusammengefasst.

  • AB-INTERNO-KANOPLASTIK

Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem ein 250-Mikrometer-Mikrokatheter, der durch eine Glasfaser beleuchtet wird, in das Trabekelsystem eingeführt wird, was eine 360°-Behandlung des gesamten Drainagesystems ermöglicht. Dieses Gerät wird durch einen präzisen Einschnitt in die Hornhaut und dann durch eine kleine Öffnung im Trabekel geführt. Mit diesem Mikrokatheter wird eine kontrollierte Injektion eines viskoelastischen Gels in den Kanal vorgenommen, wodurch das defekte Drainagesystem reaktiviert und der Augeninnendruck gesenkt werden kann, ohne dass ein Implantat im Auge erforderlich ist. Die natürliche Anatomie des Auges bleibt erhalten.

Das Trabekelwerk kann wieder funktionieren, wodurch der Druck sinkt und die Notwendigkeit von Augentropfen verringert wird. Dieses Verfahren kann mit einer Kataraktoperation kombiniert werden.

  • GATT - GONIOSKOPIE ASSISTIERTE TRANSLUMINALE TRABEKULOTOMIE

Dabei handelt es sich um ein ähnliches Verfahren wie bei der Kanaloplastik ab interno, bei der die Innenwand des Trabekels oder der Eingang zum System geöffnet wird. Auf diese Weise wird der größte Widerstand in der Entwässerungsrinne beseitigt. Dies führt zu einem wesentlich höheren Druckabfall. Dieses Verfahren wird bei fortgeschrittener Erkrankung durchgeführt.

Dieses Verfahren kann mit der Kataraktoperation kombiniert oder unabhängig davon durchgeführt werden. Es erhält die natürliche Anatomie des Auges, ohne dass ein dauerhaftes Implantat oder ein Stent im Auge erforderlich ist.

Dr. Sharkawi war der erste Chirurg in der Schweiz, der diesen Eingriff vornahm, und der erste in Europa, der ihn bei Kindern durchführte. Er ist der erfahrenste Chirurg der Welt. Er lehrt dieses Verfahren anderen Chirurgen in Europa, den USA und Afrika.

  • I-STENT (TRABEKEL-BYPASS)

Einsetzen eines 1 mm dicken Titan-Mikrostents in das Trabekelwerk, der wie eine Röhre wirkt und Flüssigkeiten in die tieferen Schichten des Drainagesystems umleitet und die wichtigste Widerstandsstelle umgeht, die zum Druckabfall und zur Anzahl der nützlichen Tropfen beiträgt.

Der iStent kann entweder allein oder in Kombination mit einer Kataraktoperation implantiert werden. Es handelt sich um ein minimalinvasives Verfahren, das die Anatomie des Auges nicht verändert und ein äußerst sicheres Profil aufweist.

Subkonjunktivale Route

Dies ist eine Standarddrainage, die seit vielen Jahren von Glaukomchirurgen verwendet wird. Eine Trabekulotomie wird durchgeführt, wenn das trabekuläre Drainagesystem nicht funktionsfähig ist.

  • EINSTELLBARE TRABEKULEKTOMIE

Durch eine kleine Öffnung in der Sklera (dem Weißen des Auges) wird das Kammerwasser aus der Vorderkammer direkt in den subkonjunktivalen Raum abgeleitet. Moderne Techniken verwenden verstellbare Nähte, um eine individuelle Drainage zu ermöglichen. Die Spannung der Nähte kann in der postoperativen Phase durch den Chirurgen in der Praxis angepasst werden, um einen angemessenen Augeninnendruck in kleinen Schritten zu erreichen.

Dieser Ansatz reduziert die Zahl der hypotonen (Niederdruck-) Komplikationen, die mit älteren Techniken verbunden sind.

Um eine langfristige Drucksenkung zu erreichen, werden Medikamente gegen Narbenbildung eingesetzt.

  • PERSERFLO-IMPLANTAT

Das Perserflo-Implantat verwendet ein ähnliches Verfahren wie die Trabekulektomie mit dem Zusatz eines Drainagesystems in der mittleren oberen subkonjunktivalen Ebene, um das Kammerwasser direkt abzuleiten, wodurch die Operationszeit und die Zeit bis zur Wiederherstellung des Sehvermögens verkürzt werden. Dieser Ansatz ist weniger invasiv, da er keinen Einschnitt in die Sklera oder in die Subkonjunktiva erfordert. Ein Gespräch mit dem Chirurgen ist dann sinnvoll, um den individuell besten Ansatz abzuschätzen.

  • XEN-IMPLANT

Beim Xen-Implantat wird ein ähnliches Verfahren wie bei der Trabekulotomie angewandt, wobei zusätzlich ein Stent eingesetzt wird, um das Kammerwasser direkt in den subkonjunktivalen Raum zu leiten, wodurch die Operationszeit und die Zeit bis zur Wiederherstellung des Sehvermögens verkürzt werden. Dieser Ansatz ist in allen Stadien der Krankheit möglich, und ein Gespräch mit dem Chirurgen ist sinnvoll, um die beste Lösung zu ermitteln.

  • BAERVELDT-RÖHREN

Diese Drainageröhrchen werden eingesetzt, wenn die Trabekulotomie oder andere subkonjunktivale Verfahren ein hohes Risiko des Scheiterns aufweisen oder bereits gescheitert sind. Es handelt sich um ein größeres Implantat, das die Flüssigkeit in die hintere Bindehaut des Auges ableitet. Dank der modernen Techniken ist dies ein sehr sicheres Verfahren.

Dr. Sharkawi hat mehrere neue chirurgische Techniken eingeführt, die veröffentlicht wurden und die Operationen im Vergleich zu den traditionellen Techniken sicherer und effektiver machen. Er hat die meiste Erfahrung mit der Implantation von Baerveldt-Tuben bei komplexen Glaukomfällen bei Erwachsenen und Kindern.