Glaukom

Das Glaukom ist weltweit die häufigste Ursache für irreversible Erblindung. Es entsteht, wenn sich zu viel Flüssigkeit zwischen der Hornhaut und der Iris befindet. Der zu hohe Druck drückt auf den Sehnerv. Es gibt bereits verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für die Krankheit.

Primäres Offenwinkelglaukom: Das primäre Offenwinkelglaukom, die häufigste vererbte Form, betrifft etwa 1,5% der Bevölkerung. Es handelt sich um eine chronisch-progressive optische Neuropathie, bei der der Augeninnendruck ein relativer Risikofaktor ist. Bei etwa 30% dieser Glaukome ist der Druck normal oder liegt sogar unter der Norm.

Glaukom durch Winkelschluss: Der Abstand zwischen Hornhaut und Iris ist normalerweise ausreichend, sodass der Winkel zwischen den beiden oder der Iridozernealwinkel unter allen Umständen offen bleibt. In manchen Fällen, wie z. B. bei einigen Weitsichtigen, wird der Winkel jedoch mit der Zeit immer enger. Dies kann zu einem Winkelschluss führen, der für einen starken Anstieg des Augeninnendrucks verantwortlich ist und zu einem sogenannten akuten Glaukom führt. Der Mechanismus ist in Wirklichkeit viel komplexer als das. In den meisten Fällen kann ein akutes Glaukom durch einen Lasereingriff verhindert werden, der als Iridotomie (Loch in der Iris) bezeichnet wird.

Sekundärglaukom: Es gibt viele verschiedene Formen des Sekundärglaukoms, und die meisten von ihnen erfordern spezifische Behandlungen. Daraus folgt, dass die Behandlung des Glaukoms in erster Linie von der Art oder Form des Glaukoms abhängt, die der Patient hat.

Medizinische Behandlung des Glaukoms

Täglich werden verschiedene Medikamente gegen Glaukom (Augentropfen) in das Auge geträufelt. Es ist wichtig, sie täglich zu benutzen, um einen stabilen niedrigen Druck aufrechtzuerhalten und ein Fortschreiten des Glaukoms zu vermeiden.

Diese Tropfen werden vom Arzt verschrieben, die Therapie wird individuell gestaltet und an das jeweilige Krankheitsstadium und die Verträglichkeit des Patienten angepasst. Mehr als 30 verschiedene Augentropfen oder Kombinationen von Behandlungen stehen zur Verfügung. Diese Medikamente wirken über verschiedene Mechanismen, indem sie entweder die Produktion von Kammerwasser im Auge verringern oder den Abfluss durch das Trabekel oder die uveosklerale Bahn erhöhen und so den Augeninnendruck senken.

Laserbehandlung des Glaukoms
  • SLT, Selektive Laser-Trabekuloplastik

Es handelt sich um eine Laserbehandlung mit niedriger Energie, die das Drainagesystem des Auges, das "Trabekelwerk", stimulieren soll. Sie ist risikoarm und kann während der Sprechstunde schmerzfrei durchgeführt werden und führt häufig zu einer Verringerung des Augendrucks und manchmal sogar dazu, dass Patienten ihre Medikamente absetzen können. Die SLT ist auch als selektive Lasertrabekuloplastik bekannt und ist ein hochwirksames Verfahren zur Senkung des Augeninnendrucks. Diese Behandlung wird in der Praxis Ihres Augenarztes durchgeführt und dauert in der Regel nicht länger als fünf Minuten.

Wie funktioniert der SLT?

Der Laser regt einen natürlichen Heilungsprozess des Körpers an. Kurze, energiebasierte Impulse zielen auf das Melanin oder Pigment bestimmter spezifischer Zellen im Auge ab. Als Reaktion darauf baut der Heilungsmechanismus diese Zellen wieder auf. Dieser Prozess der Zellregeneration erhöht die Drainage und trägt zur Senkung des Augendrucks bei.

Ist die LTS schmerzhaft?

Nein, SLT ist nicht schmerzhaft und hat keine Nebenwirkungen, über die man sich Sorgen machen müsste.

Was geschieht während des Verfahrens?

Die SLT-Behandlung dauert nur wenige Minuten. Vor der Behandlung werden Ihnen von Ihrem Augenarzt Tropfen verabreicht, um Ihr Auge vorzubereiten und eine mäßige Betäubung zu erreichen. Anschließend werden leichte, helle Laserpulse durch eine Spaltlampe, ein speziell angepasstes Mikroskop, abgegeben.

Wer kann von einer LTS profitieren?

Wenn Sie in eine der folgenden Kategorien fallen, sind Sie ein guter Kandidat für eine LTS.

wenn Sie ein Offenwinkelglaukom, ein Pseudoexfoliationsglaukom oder ein Pigmentglaukom haben (wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie Ihren Augenarzt)

wenn Sie die Glaukommedikamente nicht vertragen oder Schwierigkeiten haben, sie wie vorgeschrieben einzunehmen.

wenn Sie eine therapeutische Anti-Glaukom-Behandlung begonnen haben und diese mit einer SLT kombinieren möchten.

wenn es für Sie aus finanziellen, verkehrstechnischen oder anderen Gründen schwierig ist, eine regelmäßige Nachbehandlung zu gewährleisten.

  • Periphere Iridoplastik mit YAG-Laser

Dieser Laser wird verwendet, um eine Mikroperforation der Iris zu erzeugen. Dadurch wird der Iridokornealwinkel bei Patienten mit Eng- oder Engwinkelglaukom erweitert. Dadurch kann das Risiko eines zukünftigen Glaukoms verringert und akuten Glaukomanfällen vorgebeugt werden.

  • Periphere Iridotomie mit dem ARGON-Laser

Diese Technik wird angewendet, wenn die Winkel trotz einer peripheren Iridotomie eng bleiben. Dies hilft, die Größe der peripheren Iris zu verringern, indem sie weggezogen und der Kontakt mit dem Trabekelwerk verhindert wird. Dies ist die häufigste Ursache für Schäden am Trabekelwerk.

Chirurgische Behandlungen

Trabekelgang

Das Trabekel ist der Hauptabflussweg im Auge. Es handelt sich um einen 360 Grad "natürlichen oder physiologischen" Kanal, der die Iris-Spitzen umgibt. Chirurgische Behandlungen bestehen darin, die reduzierte Kapazität der Drainagefunktion zu erhöhen. Je nach den spezifischen Bedürfnissen des Patienten können wir entweder die Implantation eines Stents in einen Teil des Trabekels (iStent), eine Erweiterung des gesamten Kanals (Kanaloplastik ab interno), eine chirurgische Öffnung der Kanalinnenwand bei fortgeschrittener Erkrankung (GATT) oder eine Kombination dieser mikroinvasiven Verfahren in Betracht ziehen. Diese neuen Operationen werden unter dem Akronym MIGS für "Microinvasive Glaucoma Surgery Techniques" zusammengefasst.

  • AB-INTERNO-KANOPLASTIK

Dies ist ein Verfahren, bei dem ein 250-mikron-Mikrokatheter, der von einer Glasfaser beleuchtet wird, in das Trabekelwerk eingeführt wird und eine 360°-Behandlung des gesamten Drainagesystems ermöglicht. Dieses Gerät wird durch einen präzisen Einschnitt in der Hornhaut und dann durch eine kleine Öffnung im Trabekelwerk geführt. Mithilfe dieses Mikrokatheters erfolgt eine kontrollierte Injektion eines viskoelastischen Gels in den Kanal, was eine Wiederinbetriebnahme des defekten Drainagesystems und damit eine Verringerung des Augendrucks ermöglicht, ohne dass ein Implantat in das Auge eingesetzt werden muss. Die natürliche Anatomie des Auges bleibt dabei erhalten.

Das Trabekelwerk kann wieder funktionieren, wodurch der Druck sinkt und die Notwendigkeit von Augentropfen verringert wird. Dieses Verfahren kann mit einer Kataraktoperation kombiniert werden.

  • KORONALE TRABEKULOTOMIE & NAHT 

Dabei handelt es sich um ein ähnliches Verfahren wie bei der Kanaloplastik ab interno, bei der die Innenwand des Trabekels oder der Eingang zum System geöffnet wird. Auf diese Weise wird der größte Widerstand in der Entwässerungsrinne beseitigt. Dies führt zu einem wesentlich höheren Druckabfall. Dieses Verfahren wird bei fortgeschrittener Erkrankung durchgeführt.

Dieser Eingriff kann mit einer Kataraktextraktion kombiniert oder eigenständig durchgeführt werden. Er erhält die natürliche Anatomie des Auges, ohne dass ein dauerhaftes Implantat oder ein Stent im Auge erforderlich ist.

Dr. Sharkawi war der erste Chirurg in der Schweiz, der diesen Eingriff vornahm, und der erste in Europa, der ihn bei Kindern durchführte. Er ist der erfahrenste Chirurg der Welt. Er lehrt dieses Verfahren anderen Chirurgen in Europa, den USA und Afrika.

  • I-STENT (TRABEKEL-BYPASS)

Einsetzen eines 1 mm dicken Titan-Mikrostents in das Trabekelwerk, der wie eine Röhre wirkt und Flüssigkeiten in die tieferen Schichten des Drainagesystems umleitet und die wichtigste Widerstandsstelle umgeht, die zum Druckabfall und zur Anzahl der nützlichen Tropfen beiträgt.

Der iStent kann entweder allein oder in Kombination mit einer Kataraktoperation implantiert werden. Es handelt sich um ein minimalinvasives Verfahren, das die Anatomie des Auges nicht verändert und ein äußerst sicheres Profil aufweist.

Subkonjunktivale Route

Dies ist eine Standarddrainage, die seit vielen Jahren von Glaukomchirurgen verwendet wird. Eine Trabekulotomie wird durchgeführt, wenn das trabekuläre Drainagesystem nicht funktionsfähig ist.

  • EINSTELLBARE TRABEKULEKTOMIE

Das Kammerwasser wird von der Vorderkammer direkt in den subkonjunktivalen Raum abgeleitet, indem eine kleine Öffnung in der Sklera (Augenweiß) geschaffen wird. Bei modernen Techniken werden verstellbare Nähte verwendet, um eine individuelle Drainage zu ermöglichen. Die Spannung des Nahtmaterials kann während der postoperativen Phase vom Chirurgen im Sprechzimmer angepasst werden, um in allmählichen Schritten eine angemessene Spannung zu erreichen.

Dieser Ansatz reduziert die Zahl der hypotonen (Niederdruck-) Komplikationen, die mit älteren Techniken verbunden sind.

Es werden Medikamente gegen Narbenbildung eingesetzt, um eine langfristige Drucksenkung zu erreichen.

  • PERSERFLO-IMPLANTAT

Das Perserflo-Implantat, verwendet ein ähnliches Verfahren wie die Trabekulotomie mit dem Zusatz eines Drainagesystems in der mittleren oberen subkonjunktivalen Ebene, um das Kammerwasser direkt abzuleiten, wodurch die Operationszeit und die Zeit bis zur Wiederherstellung des Sehvermögens verkürzt werden. Dieser Ansatz ist weniger invasiv, da er keinen Einschnitt in die Sklera oder in die Subkonjunktiva erfordert. Ein Gespräch mit dem Chirurgen ist dann sinnvoll, um den individuell besten Ansatz abzuschätzen.

  • XEN-IMPLANT

Das Xen-Implantat verwendet ein ähnliches Verfahren wie die Trabekulotomie, wobei ein Stent hinzugefügt wird, um das Kammerwasser direkt in den subkonjunktivalen Raum umzuleiten, wodurch die Operationszeit und die Zeit bis zur Wiederherstellung des Sehvermögens verkürzt werden. Dieser Ansatz ist in allen Stadien der Krankheit möglich und eine Besprechung mit dem Chirurgen ist dann sinnvoll, um den individuell besten Ansatz abzuschätzen.

  • BAERVELDT-RÖHREN

Diese Drainageröhrchen werden eingesetzt, wenn die Trabekulotomie oder andere subkonjunktivale Verfahren ein hohes Risiko des Scheiterns aufweisen oder bereits gescheitert sind. Es handelt sich um ein größeres Implantat, das die Flüssigkeit in die hintere Bindehaut des Auges ableitet. Dank der modernen Techniken ist dies ein sehr sicheres Verfahren.

Dr. Sharkawi hat mehrere neue, veröffentlichte Operationstechniken eingeführt, die die Operationen im Vergleich zu herkömmlichen Techniken sicherer und effektiver machen. Er hat die meiste Erfahrung mit der Implantation von Baerveldt-Röhren bei komplexen Glaukomen bei Erwachsenen und in pädiatrischen Fällen.